Mit
großen
fragenden
Augen
blickte
ich
meinen
Meister
an.
Was
könnte
er
von
mir
wollen?
Während
seiner
Abwesenheit
hatte
ich
sein
Gemach
gefegt,
das
Labor
aufgeräumt
und
auch
sein
Haustier,
eine
Mischung
aus
Katze
und
Uhu,
mit
frischen
Mäusen versorgt, die es in diesem Turm in unbegrenzter Zahl zu geben schien.
"Asira!" begann er streng, "ich habe nachgedacht."
Oh weh! Wenn mein Meister nachdachte, hatte es für mich bisher immer zusätzliche Arbeit bedeutet.
"Du weißt, welche Last ich auf mich genommen habe, dich als Zauberlehrling zu nehmen...."
Nicht
schon
wieder...
ich
konnte
es
nicht
mehr
hören.
Ein
weiteres
Mal
rezitierte
mein
Meister
seine
Großzügigkeit
mir
und
meiner
Mutter
gegenüber.
Jungen
seien
als
Lehrlinge
besser
geeignet
als
Mädchen
und
er
würde
jetzt
schon
von
den
anderen
Magiern seiner Zunft mit schiefen Augen betrachtet.
"...
und
darum
wirst
Du
ab
heute
auch
meine
Roben
waschen!"
endete
sein
Monolog.
Seine
Augen
waren
erwartungsvoll
auf
mich gerichtet, gerade so als würden sie auf eine besondere Reaktion warten.
Diesen
Gefallen
wollte
ich
ihm
aber
nicht
erweisen,
ich
nickte
nur
stumm
und
versuchte
so
unbekümmert,
wie
irgend
möglich
zu wirken.
"Mit
dieser
Robe
kannst
Du
gleich
anfangen!"
Ohne
weitere
Vorwarnungen
schob
er
seine
Robe
über
seinen
Kopf.
Für
einen
kurzen
Moment
konnte
ich
seinen
baren
Oberkörper
sehen.
Nicht
ein
Härchen
spross
auf
seiner
Brust,
dafür
aber
unzähligen
Tätowierungen
mit
merkwürdigen
Symbolen.
Mehr
konnte
mein
Blick
aber
nicht
erhaschen,
die
Robe
landete
direkt
auf
meinen Kopf, gefolgt von seinem bissigen Kommentar, dass ich sogar zu blöd zum Fangen einer Robe sei.
Zutiefst
verletzt
zog
ich
mir
die
Robe
vom
Kopf
und
verließ
sein
Arbeitszimmer
mit
gesenktem,
beschämtem
Haupt.
"Bringe
mir eine neue Robe!" rief er mir noch ungeduldig hinterher. "Am besten heute noch!"
Gedemütigt
schlich
ich
in
sein
Ankleidezimmer
und
suchte
nach
einer
frischen
Robe,
nur
in
seinem
Wandschrank
war
keine
mehr
zu
finden.
Wo
waren
die
anderen
beiden
Roben
hin?
Gestern
hatte
ich
sie
doch
in
den
Schrank
hinein
gehängt
und
nun...
"Asira,
weißt
Du
eigentlich,
dass
ich
Dich
begehre?"
Mein
Meister
stand
urplötzlich
hinter
mir
und
seine
Stimme
klang
auf
einmal viel weicher.
Zögernd
wandte
ich
mich
zu
ihm
um,
"Meister,
ich
kann
keine
Robe
finden
obwohl
ich
sie
gestern
hier
hinein
gehängt
hatte!"
Auf
seine
Äußerung
wollte
ich
nicht
eingehen,
vielleicht
war
sie
ja
wieder
nur
eine
seiner
geliebten
Prüfungen?
Erst
jetzt
bemerkte
ich,
dass
er
unbekleidet
vor
mir
stand.
Ein
hageres,
altes
Männchen
mit
faltiger
Haut,
die
teilweise
verbrannt
oder
verätzt schien mit diesen vielen, vielen seltsamen Tätowierungen.
"Du
kannst
die
Roben
nicht
finden,
ich
habe
sie
selbst
versteckt...
Ich
wollte,
dass
Du
sie
nicht
im
Ankleidezimmer
findest!
Du
weißt, was ich von Dir will?!"
Wie
zum
Schutz
drückte
ich
seine
schmutzige
Robe
an
meinem
Körper.
Mir
war
auf
einmal
sehr
warm
und
mein
Herz
pochte
zum zerbersten schnell. Prüfung oder nicht? Einzig dieser Gedanke beherrschte mein Gehirn.
"Asira... ich will einen Sohn von Dir!" beschwor er mich eindringlich.
Ohne
ihm
eine
Antwort
zu
geben
schob
ich
mich
an
seiner
verbrauchten
Haut
vorbei.
Als
Meister
in
Roben
hatte
er
noch
eine
unnahbare
Ausstrahlung,
doch
in
diesem
nackten
Zustand
war
er
nichts
weiter
als
ein
alter,
unattraktiver
Greis,
der
auf
mich
abstoßend wirkte.
"Asira...
warte!"
rief
er
mir
fast
schon
flehend
hinterher,
aber
ich
reagierte
nicht
darauf.
Zielstrebig
ging
ich
ins
Erdgeschoß
zum
Waschzuber
und
tauchte
seine
Robe
in
das
kühle
Wasser
ein.
Nachdenklich
hatten
mich
diese
jüngsten
Ereignisse
schon
gemacht,
aber
was
mein
Meister
wirklich
beabsichtigte,
konnte
ich
nicht
ergründen.
Wollte
er
wirklich
meinen
Körper
oder
suchte er nur eine weitere Möglichkeit mich zu verspotten? War er in seinem Alter überhaupt noch zeugungsfähig?
"Asira...
ich
brauche
Dich!"
Wieder
stand
er
vor
mir,
erschienen
aus
dem
Nichts.
Seine
Stimme
klang
fast
schon
beschwörend
und sie versuchte auch in meinem Innern zu keimen, aber ich hatte bereits gelernt, diesen Keim im Ansatz zu töten.
"Ja,
Meister!"
stimmte
ich
ihm
zu,
"ihr
braucht
mich.
Wer
sonst
würde
für
Euch
kochen,
putzen,
Ordnung
halten
und
jetzt
sogar auch noch eure Roben waschen!" fügte ich mit monotoner Stimme hinzu und wrang seine Robe kräftig aus.
Ein
kräftiger
Wasserschwall
ergoss
sich
in
den
Bottich
hinein.
"Ihr
seid
mir
schlichtweg
zu
unattraktiv,
zu
alt
Meister!
Ihr
wollt
meinen
Körper
und
nicht
mich..."
Erschrocken
hielt
ich
mir
den
Mund
zu,
diese
Worte
wollte
ich
nicht
gesprochen
haben
und
doch waren sie mir über die Lippen gehuscht.
"So
ist
das
also..."
murmelte
mein
Meister
mit
selbstzufriedener
Stimme.
Er
schien
über
meine
Äußerung
sichtlich
amüsiert
zu
sein, zumindest zeigte er keine Anzeichen von Verstimmtheit.
Wieder
einmal
schien
er
der
Gewinner
zu
sein,
wie
ein
geprügelter
Hund
zog
ich
mit
der
feuchten
Robe
davon.
Lautlos
und
wie
von
Geisterhand
öffnete
sich
die
Haustür
des
Magierturms
vor
mir.
Hastig
trat
ich
nach
draußen
und
atmete
tief
durch.
Wie gut diese frische Waldluft doch war, viel besser als diese abgestandene, trockene Luft im Turm.
Hier
im
Freien
würde
er
sich
mir
wohl
nicht
nackt
zeigen,
so
hoffte
ich
zumindest
und
hängte
die
Robe
zum
Trocknen
über
den
Trockenstab.
Ein
leises
Knacken
von
Ästen
ließ
mich
in
meiner
Arbeit
innehalten.
Unweit
von
mir,
schälte
sich
ein
junger
Mann
aus
dem
Unterholz
des
Waldes.
Er
trug
ein
halboffenes
Leinenhemd,
seine
Haare
waren
zersaust
und
er
wirkte
ein
wenig
verwundert.
"Was
mache
ich
hier?"
hörte
ich
ihn
leise
sagen.
Sein
suchender
Blick
streifte
mich,
unsere
Augen
trafen
sich.
Wie
gut
der
Mann
aussah!
Genauso,
wie
ich
mir
meinen
Traummann
immer
vorgestellt
hatte.
Für
einen
kurzen
Moment
ließ
ich
von
meiner
inneren
Vernunft
ab
und
gab
mich
meinen
Gefühlen
hin.
Wie
gerne
würde
ich
ihn
näher
kennenlernen?
Mit
ihm
würde
ich
sogar...
Halt,
meldete
sich
mein
Verstand
wieder
zurück.
Denk
mal
genau
nach,
Asira!
Bist
Du
wirklich
so
doof?
findest
Du
nicht,
dass
Dein
Meister
nicht
auch
eine
Lektion
verdient
hätte?
Zahl
es
ihm
mit
gleicher
Münze
heim!
Ich
überlegte
kurz
und
dankte meiner inneren Stimme.
"Hallo!" Seine Stimme klang so gut. "Kannst Du mir sagen, wo ich hier bin? Gerade war ich noch..."
"Mein Traumprinz!" flötete ich mit zärtlicher Stimme ihm zu und ging, mit einem verführerischer Blick, auf ihn zu.
"Ja... hallo, schöne Frau!" grinste der Jüngling zurück.
Ha,
dieses
Grinsen
kannte
ich
doch!
Es
war
das
gleiche
schmierige
Grinsen,
wie
das
meines
Meisters.
Du
Schweinehund,
dir
werde ich es zeigen. Verlangend leckte ich mir meine Lippen und schob meinen Körper ihm erwartend entgegen.
Der
Schöne
(mein
Meister)
ging
auf
meine
Einladung
direkt
ein
und
nahm
meinen
Kopf
behutsam
in
die
Hände.
Gleich,
gleich
würde er mich küssen.
Mein
linker
Oberschenkel
traf
ihn,
kurz
vor
unserer
Lippenberührung,
zwischen
die
Beine.
Noch
ehe
er
laut
aufschreien
konnte,
schlug
ich
ihn
mit
meiner
rechten
und
linken
Faust
kräftig
unter
das
Kinn.
"Vergiß
es!"
schrie
ich
ihn
an.
"Mit
solch
billigen
Tricks
werdet
Ihr
mich
nicht
bekommen,
Meister!"
Ich
machte
auf
der
Stelle
kehrt
und
ging
zurück
in
den
Turm,
die
verschwundenen Roben meines Meisters suchen.
Vom obersten Fenster des Magierturms hatte der alte Meister alles beobachtet. Wie gut, dass er vorsichtig gewesen war!
Der
kleine
Waldkobold
kam
langsam
wieder
zu
sich.
Er
lag
ausgestreckt
auf
einer
Wiese,
nahe
an
einem
hohen
Turm.
Was
war
mit
ihm
geschehen?
Warum
schmerzten
seine
Hoden?
Sein
Kiefer
war
wie
taub.
Mürrisch
erkannte
er,
dass
er
diesmal
das
Opfer
eines
derben
Scherz
geworden
war.
Während
er
sich
mühselig
erhob
und
in
den
Wald
zurück
schleppte,
schwor
er
sich zukünftig diesen Platz zu meiden. Dem Platz, an dem noch größere Scherzbolde als er selbst lebten.
ENDE
Zauberlehrling