Kapitel 1
Gelangweilt
schaute
Tressina
aus
dem
Fenster
hinunter
auf
dem
Burgvorplatz,
wo
sich
wieder
einige
Drachenritter
versammelt
hatten
und
eindringlich
auf
einen
Bewerber
einredeten,
was
er
an
seinem
zukünftigen
Zimmer,
das
er
unter
Umständen
hier
bekommen
würde,
ändern
sollte.
Natürlich
konnte
auch
sie
hinuntergehen
und
ihre
Meinung
äußern,
doch
heute
suchte
sie
kein
Wortgefecht.
Ihr
war
mehr
nach
einem
Schwertgefecht.
Nur
gegen
welchen
Ritter?
Vielleicht
wäre
auch
ein
Duell
mit
dem
griesgrämigen
Magier,
der
in
einem
der,
steil
in
den
Himmel
ragenden,
Seitentürme
wohnte,
reizvoll?
Obwohl ein Schwertgefecht... nein, das war es eigentlich auch nicht, was sie heute wollte.
Sie
suchte
einen
Kampf,
nur
eben
in
einer
anderen
Art.
Eigentlich
keinen
richtigen
Kampf,
sondern
mehr
der
Wunsch
jemanden
zu
betören
und
mit
ihm
eine
kurze,
aber
schöne
Zeit
zu
verbringen.
Nur
mit
wem?
Da
meldete
sich
ihre
innere
Stimme.
"Tressina",
sagte
diese,
"du
bist
eine
Ritterin.
Eine
sehr
schöne
Ritterin,
du
solltest
an
Deinen
Kodex
denken
und
Dich nicht diesen laszitiven Gedanken hingeben!"
"Ach,
sei
Du
doch
ruhig!"
entgegnete
Tressina
ihrem
Gewissen.
"Woher
soll
ich
wissen,
ob
mein
Wesen
bei
den
Männern
noch
etwas
anderes
weckt,
als
nur
das
Schwert
zu
ziehen,
um
zu
sehen,
ob
ich
meinen
Rang
als
Ritterin
auch
zurecht
bekleide!"
"Du bist aber nun mal Ritterin und unterliegst Regeln..." unterstrich ihr Gewissen nochmals.
"Papperlapapp!"
widersprach
Tressina,
"Ich
will
es
wissen!
Den
nächsten,
der
an
meiner
Tür
vorbeigeht,
werde
ich
betören.
Ich brauche Gewissheit!"
Mit
einer
schwungvollen
Bewegung
öffnete
sie
die
Tür
ihres
Gemachs
und
ließ
ihren
Blick
über
den
hellen,
freundlich
beleuchteten Gang schweifen. Niemand, nicht eine Seele war zu sehen.
"Uh, wie spannend!" gähnte ihr Über-Ich.
"Ach, sei doch still..." grummelte Tressina und blickte weiter erwartungsvoll den Gang hinunter.
"Und was ist, wenn Thomas der Ork vorbeikommt oder Takina, der kleine Gobbo?"
"Egal!" knirschte Tressina, "der nächste ist fällig!"
"Na ja, zumindest sind die Frauen auf der Burg momentan vor dir sicher!"
"Du
blöde
innere
Stimme.
Hör
endlich
damit
auf...da
hinten
kommt
jemand,
sei
also
endlich
still!"
Mit
zusammengekniffenen
Augen
blinzelte
Tressina
gegen
das
helle
Licht
an.
Ja
wirklich,
dort
hinten
kam
jemand.
Hoffentlich
war
dieser
jemand
auch
männlich.
Zumindest
war
er
nicht
klein
und
auch
nicht
wuchtig,
dies
konnte
sie
bereits
ausmachen.
Die
Gestalt
änderte
nicht
die
Richtung
und
steuerte
geradewegs
auf
sie
zu.
Es
war...
es
war...
jetzt
erkannte
sie
die
Gestalt
und
ein
kleiner
Seufzer
der
Enttäuschung schwappte über ihre wohlgeformten Lippen. "Rouvasch, nun denn, dann eben dieser labernde Barde..."
Gewandt
wie
ein
Katze
huschte
sie
zu
ihrem
Spiegel
zurück
und
korrigierte
nochmals
den
Sitz
ihrer
Frisur.
Nun
ja",
seufzte
sie,
"für
ihn
wird
es
wohl
reichen...
warum
konnte
denn
jetzt
nicht
jemand
anders
hier
vorbeikommen.
Boradian
zum
Beispiel
oder der fesche Drachenmeister... sei's drum, der Barde wird dran glauben müssen..."
Sie brachte sich, gegen ihre Tür gelehnt, in eine gewagte Position und wartete ab.
Das fröhliche Pfeifen des Barden wurde lauter und lauter, dann lief er in keinem Meter Abstand an ihr vorbei.
"Hallo,
Rouvasch!"
flötete
Tressina
mit
liebreizender
Stimme.
Der
Barde
zuckte
gehörig
zusammen,
er
war
in
Gedanken
bei
einer
neuen
Ode
gewesen
und,
trotz
der
sanften
Stimme,
aus
seiner
Komposition
gerissen
worden.
Sein
verklärter
Blick
fiel
auf
den
weiblichen
Ritter
Tressina,
die
keine
Rüstung
trug,
sondern
nur
eine
figurbetonte
Robe
in
einem
satten
Dunkelblau.
"Seid
mir
gegrüßt,
Ritter
Tressina!"
seine
Stimme
klang
ein
wenig
überrascht,
"nanu,
in
dieser
Kleidung
kenne
ich
Euch
gar
nicht, sie steht Euch aber ausgezeichnet..."
"Rouvasch,
"säuselte
Tressina
weiter,
"lass
doch
das
förmliche...
was
trägst
du
denn
da
unter
dem
Arm?
Möchtest
Du
es
mir
nicht zeigen?"
"Och..."
entgegnete
Rouvasch
verwirrt,
"das
ist
nur
ein
Bild
von
meinem
Onkel
Rouvard
und
der
kleinen
Tares!
Nichts
besonderes!"
"Zeigst
Du
es
mir
trotzdem?"
Sie
schwebte
mit
einem
grazilen
Gang
zur
Seite
und
zog
den
Barden,
der
zögernd
eintrat,
sozusagen in ihr Zimmer, um im gleichen Atemzug die Tür zu schließen.
"Schön habt ihr es hier!" erwiderte Rouvasch mehr mechanisch, den die geschlossene Tür ein wenig verunsicherte.
"Zeig mir doch das Bild!" sie schob ihre Brust ein wenig vor und schenkte dem Barden einen lieben Blick.
"Ja,
genau!"
Rouvasch
war
geradezu
glücklich
darüber,
ein
anderes
Thema
anzuschneiden.
Er
entrollte
die
Leinwand
und
präsentierte dem weiblichen Ritter sein Gemälde.
"Nett!" meinte Tressina und schob sich näher an Rouvasch heran. "Hättest Du nicht einmal Lust mich zu malen?"
"Euch... äh, dich zu malen? Aber du hängst doch bereits in der Galerie, nicht?!"
"Schon... aber ich möchte von dir gemalt werden." dann fügte sie noch ein Wort an, "Nackt!"
Dem
Barden
fiel
vor
Schreck
das
Gemälde
aus
der
Hand.
"Äh,
habe
ich
richtig
verstanden?
Ihr...
du
willst
einen
Akt?
Von
mir?
Warum
gehst
Du
mit
diesem
Wunsch
nicht
zu
Lady
Cancelot
oder
Lady
Sylvia,
die
können
das
viel
besser.
Außerdem,
"
fügte er kleinlaut hinzu, "habe ich gar keine Ahnung, wie man einen Akt malt!"
"Nun
mal
nicht
so
schüchtern,
Barde
Rouvasch.
Du
kannst
mir
ja
vorher
eine
Ode
bringen,
sozusagen
zur
Auflockerung,
bevor du deine Pinsel schwingst!"
"Ein
Ode
auf
Euch
und
einen
Akt?"
Rouvasch
sah
Tressina
schief
an.
"Das
ist
nicht
Dein
Ernst,
du
bist
doch
normalerweise
die
erste,
die
laut
ruft
Knebelt
den
Barden
oder
So
nehmt
ihm
doch
endlich
die
Pinsel
weg!
Was
soll
dieser
Gesinnungswandel?" Sein Blick lag fragend auf der Frau.
"Ach,
Rouvasch!"
grinste
diese
und
schob
sich
die
Robe
weit
über
die
Schultern
hinunter,
"Kennst
Du
nicht
den
Spruch:
Was
sich liebt, das neckt sich?"
Rouvasch
verschränkte
seine
Arme
abweisend
und
schaute
Tressina
mit
einem
ersten
Gesicht
an,
"Ich
wusste
gar
nicht,
dass
wir uns lieben! Bis dato, dachte ich immer, dass Du mich lieber von weitem als von nahem siehst!"
"Nun
sei
mal
nicht
so
kühl,
du
süßer
Halbelf!"
kicherte
Tressina
mit
lockender
Stimme,
"ich
habe
doch
auch
schon
oft
genug
deine
heimlichen
Blicke
gespürt.
Wie
du
mich
mit
deinen
Augen
bis
auf
den
Lendenwickel
ausgezogen
hast.
Glaubst
du
wirklich, ich hätte das nicht gemerkt."
"Öhem",
räusperte
sich
der
Barde
und
schaute
verlegen
zur
Seite.
Ihre
Robe
war
zu
Boden
gefallen
und
nun
stand
sie,
wie
Tromothan
sie
einst
erschuf,
vor
ihm.
"Du
solltest
mein
Körper
vor
der
Ode
und
dem
Akt
erst
einmal
genauestens
erkunden,
sozusagen als Inspiration."
"Tressina...könnest
Du
bitte
das
Gewand
wieder
anlegen."
meinte
er
mit
hochroten
Kopf
und
peinlichst
darauf
bedacht,
Tressina nicht anzuschauen.
"Rouvasch!
Schau
mich
an...
bitte!"
ihre
Stimme
war
fast
schon
einem
Flehen
gleich.
"Nein..."
antwortete
er
leise
aber
bestimmt. "Erst wenn Du Dir die Robe wieder angelegt hast."
"Schau
mal,
die
Narbe
hier
hat
mir
einst
ein
Oger
mit
seiner
Streitaxt
verpasst.
Rouvasch,
nun
guck
doch.
Ich
möchte,
dass
du sie kräftiger malst!"
"Tressina,
warum
ich?
Warum
nicht
Reigam?
Oder
San
Ra-Lo
Quonling?
Oder
Abdul!
Warum
in
des
Dunkelelfens
Namen
ausgerechnet ICH!"
"Rouvasch!
Ich
will
nur
Dich
und
keinen
anderen!"
log
Tressina,
die
sich
insgeheim
ärgerte,
dass
der
Barde
so
störrisch
und
desinteressiert wirkte. "Gefalle ich Dir vielleicht nicht?"
Rouvasch trat verlegen von dem einen auf das andere Bein. "Doch..." meinte er zögernd, "du gefällst mir schon... nur..."
"Nur was..." bohrte der weibliche Ritter weiter.
"Nun ja... ich bin kein Barde für eine Nacht! Woher soll ich wissen, ob du nur mit mir spielst oder nicht?"
"Schau
mich
doch
an!
Können
diese
Augen
lügen?"
Sie
war
selbst
überrascht,
wie
überzeugend
diese
geheuchelten
Worte
über ihre Lippen kamen.
Der
blonde
Halbelf
hob
seinen
Blick
und
schaute
ihr
in
die
Augen.
"Sie
sind
grün"
meinte
er
nur,
"Du
hast
grüne
Augen,
Tressina."
"Und ist das schlimm? Sag doch, was ist daran so schlimm, dass ich grüne Augen habe!"
"Ich habe zur Zeit keine grüne Ölfarbe..." begann der Barde zögernd.
"Herrje,
ROUVASCH!
Dann
malst
Du
meine
Augen
eben
blau!
Außerdem
sollst
du
mich
nicht
jetzt
malen,
sondern
erst
meinen Körper erkunden!"
Fast
schien
es
Rouvasch,
als
ob
Tressinas
Stimme
ärgerlich
klang.
"Es
ist
noch
alles
so
neu
für
mich,
Tress...
ich
darf
dich
doch Tress nennen, oder?"
"Solange
Du
daraus
nicht
Trine
machst,
Rouv!"
säuselte
sie
und
schlang
ihre
Arme
um
den
verschüchterten
Barden.
"Küss
mich..." hauchte sie ihm, in sein spitz zulaufendes Ohr.
"Sollte ich nicht gerade noch deinen Körper erkunden? Nun soll ich dich küssen?"
"Nenn
es
Leidenschaft..."
gurrte
Tressina
und
schob
ihren
Mund
erwartend
nach
vorne.
Nun
küss
mich
endlich,
störrischer
Halbelf,
dachte
sie
leicht
verstimmt.
Jeden
anderen,
da
war
sie
sich
sicher,
hätte
sie
schon
im
Bett
gehabt
und
wäre
längst
mit ihm fertig gewesen.
Zögernd
näherten
sich
seine
trockenen
Lippen
ihrem
wohlgeformten,
nach
ihm
verlangenden,
Mund.
Gleich,
gleich
habe
ich
ihn
soweit.
Sie
schloss
ihre
Augen
in
sinnlicher
Erwartung.
Noch
niemals
zuvor
hatte
sie
sich
von
einem
Halbelfen
küssen
lassen,
wie
es
wohl
sein
würde.
Sobald
er
ihre
Lippen
berühren
würde,
würde
sie
sanft
zu
Boden
gleiten
und
ihn
mitziehen,
noch im Fallen würde sie seine Hose öffnen und ...
Es
würde
ein
Leichtes
sein,
ihn
zu
reizen
bis
er
bereit
wäre
und
dann
hätte
sie
es
geschafft,
sie
würde
ihre
Lust
laut
herausschreien
und,
hoffentlich,
eine
schöne
Zeit
haben.
Vielleicht
sind
Halbelfen
ausdauernder
als
Menschen,
vielleicht
könnte
er
länger.
Würde
er
ihr
die
Befriedigung
bringen,
auf
die
sie
in
dieser
langen
Zeit
ihrer
Enthaltsamkeit
gewartet
hatte.
Nur warum... ihre Gedanken wurden wieder klarer.. warum küsst der dumme Hund mich nicht. Sie öffnete erneut die Augen.
Rouvaschs Blick schien irgendwie entrückt. "Rouvasch! Aufwachen..."
"Wie?"
Sein
Blick
wurde
wieder
klar.
Mit
einem
entschuldigenden
Lächeln
blickte
er
sie
an,
"Als
ich
auf
deine
geschlossenen
Augen blickte, ging mir ein Reim durch den Kopf. Du weißt schon, für den Ode auf dich.
Tressina sagte nichts, in diesem Moment fehlten ihr tatsächlich die Worte.
"Ich stecke gerade in einem Vers, hör mal wie der klingt:
Deine Augen, sie strahlen so warm,
mein Herz, dass schlägt...
Was könnte wohl darauf passen?"
"ALARM!
ALARM!
TROLLE!"
Selbst
durch
das
geschlossene
Fenster
war
der
Warnruf
der
Turmwache
laut
zu
vernehmen.
Da
hatte Reigam wieder einmal ganze Arbeit geleistet, als er damals das magische Warnhorn erschuf.
"Danke!"
meinte
Rouvasch
und
wollte
Tressina
endlich
einen
leidenschaftlichen
Kuss
geben,
doch
diese
hatte
sich
hektisch
von ihm gelöst und schlüpfte eilig in ihre prächtige Rüstung.
"Hey, Tressina. Was soll das? Ich dachte, dein Körper soll von mir erforscht werden."
"Trolle!
Rouvasch!
Trolle,
endlich
einmal
Feinde,
die
nicht
sofort
umfallen,
wenn
ich
auf
sie
einschlage.
Endlich
einmal
richtige
Gegner,
die
kann
ich
mir
nicht
entgehen
lassen!"
Mit
einer
behänden
Bewegung
ließ
sie
ihr
scharfes
Schwert
in
ihre
Hand
gleiten
und
stürmte
ungestüm
nach
draußen.
"Du
kannst
ja
schon
einmal
die
Stafette.
Leinwand,
Farbe
und
Pinsel
besorgen,
ich komme gleich wieder..."
Nachdenklich
stand
der
Barde
im
Zimmer
und
schaute
hinaus
auf
die
Wehrmauer.
Seite
an
Seite
standen
dort
unzählige
Soldaten
und
Drachenritter,
bereit
dem
nahenden
Feind
entschlossen
entgegenzutreten.
Eine
echte
Bedrohung
schien
aber
nicht auszugehen, da weder Reigam, noch Kampfdrachen erschienen.
Schließlich
verließ
er
missmutig
den
Raum,
nun
war
er
endlich
soweit
gewesen
Tressina
seine
Liebe
zu
gestehen
und
sie
hatte ihn einfach stehen lassen. Stehen lassen für eine Handvoll Trolle.
Kapitel 2
Ein
reges
Treiben
herrschte
auf
dem
Innenhof
der
Drachenburg,
der
heute
als
Marktplatz
diente.
Eifrig
versuchten
Händler
ihre
Waren
zu
verkaufen,
indem
sie
diese
lautstark
anpriesen.
Inmitten
dieses
Getümmels
zog
eine
weibliche
Gestalt
ihre
Runde.
Sie
war
auf
der
Suche
nach
einer
Besonderheit.
Kein
Schwert,
kein
Schild,
nein
es
sollte
ein
Gegenstand
sein,
der
einfach
nur
ihre
Aufmerksamkeit
erregte.
Ihr
Blick
lastete
auf
den
überladenen
Auslagen
der
Händler,
die
ihr
Interesse
bemerkten
und
noch
lauter
ihre
Waren
anpriesen.
Mit
einem
aufmunternden
Lächeln
ging
sie
jedes
Mal
weiter,
es
war
einfach nichts zu finden, was ihr direkt ins Auge fiel.
"Hallo Trinitti, suchst Du was Bestimmtes?" sprach sie eine bekannte Stimme an.
"Hallo Rouvasch!" begrüßte Trinitti den Barden freundlich. "Ja, ich suche was Außergewöhnliches, was Besonderes eben!"
"Mmh!" meinte der Barde und blickte ebenfalls über den Markt, "Was Ausgefallenes?"
"Ja, aber ich finde nichts..."
"Möglicherweise
habe
ich
genau
das
Richtige
für
Dich
in
meinem
Gemach!
Das,
was
Du
suchst,...
auch
wenn
ich
nicht
weiß
was es ist,..."
"Ehrlich gesagt, ich weiß es auch nicht!" gestand Trinitti und schaute den Halbelfen ein wenig traurig an.
"Schau
es
dir
am
besten
einmal
an!"
schlug
er
vor
und
bahnte
sich
einen
Weg
durch
die
Menge.
"Platz
da,
jetzt
komme
ich!
Wer nicht zur Seite geht, dem singe ich ein Lied..."
Sofort entstand ein freier Keil vor dem Barden, der mit der traurig scheinenden Trinitti zurück zur Burg marschierte.
In
Rouvaschs
Stube
angekommen,
schaute
sich
Trinitti
neugierig
um.
"Wenn
Du
bitte
nichts
anfassen
würdest."
bat
Rouvasch freundlich "dieses Chaos vor dir hat eine eigene Ordnung."
Trinitti
fand
das
Wort
Chaos
geradezu
geschmeichelt
für
die
Unordnung,
die
in
dieser
Kammer
herrschte.
Der
Boden
und
die
Tische, ja sogar das Bett waren übersät mit Schriftrollen. "Und hier wirkst Du? In diesem Tohu... ähm... diesem Umfeld?"
"Ja,
hier
kann
ich
meine
künstlerische
Ader
frei
entfalten!
Wo
ist
es
denn
nur?"
der
Barde
schob
ein
paar
ausgerollte
Pergamente zur Seite und grub sich tiefer in das Getümmel der Rollen hinein.
"Entrollen wäre wohl passender..." entgegnete Trinitti und wartete ab.
"Eureka!
Hier
ist
es!"
rief
Rouvasch
euphorisch
aus
und
hielt
der
verdutzt
schauenden
Trinitti
seinen
gefundenen
Gegenstand
hin.
"Ähm, dies ist ein Messer..." begann Trinitti zögernd.
"Dies
ist
genau
der
Gegenstand
nach
dem
Du
gesucht
hast,
Trinitti!
Es
ist
kein
normales
Messer,
sondern
ein
Brustdolch.
Sieh dir doch nur diese geschwungenen Seiten an, ich bin mir sicher, dass Deine weibliche Form dafür wie geschaffen ist."
Nachdenklich
besah
sich
Trinitti
den
Brustdolch,
schließlich
nahm
sie
ihn
sogar
in
die
Hand.
Sehr
schwungvoll
die
Dolchseiten, vielleicht zu schwungvoll?
"Und?" Rouvaschs Blick lag erwartend auf Trinitti.
"Wie und?" entgegnete diese und versuchte den Blick des Barden zu deuten. War er nun lüsternd oder doch nur interessiert.
"Möchtest Du ihn anprobieren?"
"Mmh, vor Dir soll ich ihn anlegen?" Ihr Blick bekam ein wenig Schärfe.
"Ich
kann
mich
auch
solange
umdrehen..."
die
Stimme
des
Barden
klang
ein
wenig
enttäuscht,
"ich
wollte
sowieso
noch
was
anderes suchen." Mit diesem Worten kramte er weiter in seinem Chaos herum.
Trinitti
beobachtete
stumm
den
wühlenden
Barden,
erst
als
sie
absolut
sicher
war,
dass
dieser
nicht
schielte
oder
lünkerte,
öffnete
sie
ihren
geschnürten
Brustpanzer
aus
gehärtetem
Leder
und
schob
den
Dolch
vorsichtig
zwischen
ihre
Brüste.
Er
passte
wie
angegossen,
die
beiden
Klemmen
legten
sich
sanft
über
ihre
wohl
proportionierten
Wölbungen
und
schienen
ein
angenehmes
Kribbeln
zu
verbreiten.
"Wo
hast
Du
den
Brustdolch
her,
Rouvasch?
Eigentlich
brauchst
du
so
was
doch
nicht,
oder?"
"Ich
habe
ihn
von
Rouvine
und
sie
von
Rhonda,
eigentlich
sollte
ich
ihn
nur
untersuchen,
ob
er
magische
Fähigkeiten
hat.
Konnte
aber
keine
feststellen,
daraufhin
wollte
ihn
Rhonda
nicht
wiederhaben
und
Rouvine
wollte
ihn
auch
nicht.
Ich
habe
mittlerweile das gefunden, was ich gesucht habe...darf ich mich wieder umdrehen?"
"Moment!"
Trinitti
schob
sich
eilig
den
Brustpanzer
wieder
hoch
und
schnürte
ihn
wieder
zu,
"er
lässt
sich
angenehm
tragen,
wirklich!"
"Freut
mich!"
strahlte
Rouvasch
sie
an,
"Du
kannst
ihn
gerne
behalten,
ich
habe
für
den
Dolch
wirklich
keine
Verwendung,
wie Du schon richtig bemerkt hast!"
"Danke, Rouvasch... im nachhinein denke ich sogar, dass ich genau so was gesucht habe!"
"Sagte ich doch" meinte der Barde zufrieden und warf noch einen Blick auf ihren Brustpanzer.
"Er
sitzt
wirklich
wie
angegossen...
danke!"
meinte
sie
und
öffnete
die
Tür,
da
Rouvasch
nichts
sagte,
ging
sie
wirklich.
Weit
kam
Trinitti
aber
nicht.
Mitten
auf
dem
Gang
blieb
sie
stehen
und
überlegte.
Drücken
hätte
sie
den
Barden
doch
können
oder
zumindest
ein
liebes
Gesicht
machen.
Immerhin
hatte
er
sich
mehr
als
korrekt
verhalten.
Mit
einem
Gefühl
der
Reue
kehrte
sie zu Rouvaschs Gemach zurück.
Es
klopfte.
Rouvasch
saß
an
seinem
Schreibtisch
und
versuchte
einige
seiner
unzähligen
Schriftrollen
neu
zu
ordnen.
"Herein! Solange es nicht Rhonda ist!"
Trinittis Kopf erschien in der Tür, "Du scheinst ja nicht viel von Deiner Schwester zu halten!"
"Dies
ist
eine
andere
Geschichte!"
bemerkte
Rouvasch
trocken,
dann
wechselte
seine
Stimme
in
einen
freundlicheren
Tonfall,
"Du kommst mich besuchen, das finde ich aber nett!"
"Och!" erwiderte sie, "eigentlich wollte ich mich bei Dir nur richtig für den Dolch bedanken!"
Rouvasch horchte auf, "Wie? Richtig?"
"Lass
dich
überraschen!"
entgegnete
Trinitti
und
fummelte
an
ihrem
Brustpanzer
herum.
Rouvasch,
der
sein
gestriges
Erlebnis mit dem weiblichen Ritter Tressina noch nicht verkraftet hatte, stand die Panik im Gesicht.
"Nein,
nicht
du
auch
noch!"
schrie
er
auf,
bevor
er
kreidebleich
zur
Tür
stürzte
und
heraus
rannte.
"Drachenmeister!
Wir
haben auf der Burg ein großes Problem..." gellte sein Ruf über den Gang.
"Was
hat
er
denn
nur?
Ich
wollte
ihn
doch
nur
drücken?"
Trinitti
hatte
lediglich
den
Sitz
ihres
Panzers
korrigiert,
der
ein
wenig verrutscht war und schaute dem davoneilenden Barden verwundert nach.
Kapitel 3
Der
kleine
Gobbo
hüpfte
aufgeregt
auf
und
ab,
während
er
wild
gestikulierend
auf
Sir
Wilkens
einredete.
"Und
dann
hat
diese
mir, mir unbekannte, Ritterin..."
"Takina, es gibt keine Ritterin, man sagt zu ihnen weiblicher Ritter!" korrigierte Wilkens den aufgedrehten Kobold.
"Ist doch egal... auf jeden Fall hat sie mit einem Schlag drei Kobolde..."
"Es waren nur zwei, rein zufällig stand ich neben ihr..."
"Warum erzähle ich Dir dann diese Geschichte?" der kleine Kobold schaute missmutig zu Wilkens nach oben.
Dieser
hatte
ein
schalkhaftes
Grinsen
aufgesetzt
und
wirkte
äußerst
amüsiert.
"Ich
glaube,
Kobolde
können
noch
besser
übertreiben als Barden... apropos Barden, da hinten kommt unser Burgbarde..."
Mit
wehenden
Haaren
und
einem
entsetzten
Blick
lief
Rouvasch
direkt
auf
das
ungleiche
Paar
zu.
"Wilkens!
Takina!
Lauft!
Rettet
Euch!
Die
Ladies
hier
drehen
langsam
durch.
Die
denken
nur
noch
an
das
eine..."
Nach
Luft
ringend
blieb
der
blonde
Halbelf stehen und blickte in die sichtlich amüsierten Gesichter der beiden.
"Rouvasch kann laufen, sogar schnell...." frotzelte Sir Wilkens und suchte Takinas Blick, der den Wink verstand.
"Übst du schon deine Flucht für den nächsten Angriff der Trolle? Wir haben dich und deine Kampfgesänge gestern vermisst!"
"Eben,
wir
hatten
uns
alle
vorsorglich
Wachs
in
die
Ohren
gesteckt!"
fügte
der
Ritter
Wilkens
todernst
hinzu,
bevor
er
und
Takina laut losprusteten.
"Der
Feind
steht
nicht
vor
dem
Tor.
Er
ist
bereits
in
diesen
Mauern
und
greift
hinterhältig
an.
Sicherlich
hat
er
schon
alle
Ladies hier infiziert. Nehmt Euch also vor den Frauen in acht, alle wollen nur noch das eine..."
"Rouvasch und sein Wunschdenken!" meinte der Kobold grinsend und schaute den Sir erwartungsvoll an.
"Sicher
Rouvasch.
Ich
würde
sagen,
dass
du
die
Probleme
hast
und
nicht
die
Ladies.
Angst
vor
dem
Versagen?"
Wieder
lachten die beiden laut los, während sich Rouvaschs Gesicht zunehmend verdunkelte.
"Ihr
glaubt
mir
wohl
nicht...
nun
gut!
Ich
werde
es
Euch
beweisen,
versteckt
Euch
und
beobachtet,
was
geschieht.
Ich
sage
Euch, hier geht was um!"
"Das sollen wir dir abnehmen, du..."
"Los,
versteckt
Euch!"
würgte
Rouvasch
Wilkens
ab,
"da
hinten
sehe
ich
gerade
Lady
Karin
kommen.
Ihr
werdet
schon
sehen!"
Sir
Wilkens
verschwand
hinter
einem
Wandteppich,
der
bis
zum
Boden
reichte
und
der
kleine
Kobold
suchte
Unterschlupf
in
einer Vase, die kaum größer als er selbst war. Gespannt warteten die beiden ab.
Lady
Karin
war
an
diesem
Tag
besonders
guter
Dinge.
Nicht
nur,
dass
sie
am
heutigen
Tag
unzählige
Komplimente
von
allen
Seiten
bekommen
hatte,
nein,
ein
unbekannter
Verehrer
hatte
ihr
sogar
einen
Strauß
herrlicher
Sommerblumen
durch
einen
Boten bringen lassen. Wer wohl dahinter steckte, wer mochte dieser heimliche Verehrer sein.
Fröhlich
summte
sie
eine
kleine
Melodie
und
lief
leichtfüßig
den
Gang
weiter.
Stand
am
Ende
des
Ganges
nicht
jemand?
Ja,
dieser
Halbelf...
dieser,
wie
hieß
dieser
Verseklopfer
noch
einmal,
der
ab
und
an
die
Burg
mit
seinen
Gesängen
heimsuchte...
ja
richtig,
Rouvarsch
oder
so
ähnlich!
So
recht
konnte
sie
sich
keinen
Reim
darauf
machen,
warum
der
Barde
sich
einen
solch
ungünstigen
Namen
gegeben
hatte.
Jorindel
war
doch
ein
viel
schönerer
Name,
als
dieses
barsche
Rouvarsch.
Sollte
sie
ihn
nun
kurz
grüßen
oder
einfach
freundlich
nickend
weitergehen.
Es
war
doch
ein
so
schöner
Tag
heute,
was
würde
es
sie
schon
kosten,
diesen
Rouvarsch
zu
grüßen.
Als
sie
auf
gleicher
Höhe
mit
dem
Barden
war,
setzte
sie
ihr
strahlendestes
Lächeln
auf
und grüßte ihn fröhlich mit, "Hallo, Barde Rouvarsch!" wobei sie die Endung besonders betonte.
Sie
erntete
einen
zutiefst
gekränkten
Blick
des
Barden,
der
nichts
antwortete.
So
ging
man
aber
nicht
mit
ihr
um.
Wenn
sie
schon
jemanden
grüßte,
dann
erwartete
sie
schon
eine
entsprechende
Antwort.
"Ich
sagte:
Hallo!
Werter
Barde...
ROUVARSCH!".
Sie
war
stehen
geblieben
und
musterte
den
Barden
kritisch.
Wieso
antwortete
der
Barde
nicht,
sondern
schaute
sie
nur
mit
diesem
Chimärenblick
an.
Wenn
sein
Blick
töten
könnte,
ich
würde
jetzt
wohl
leblos
umfallen,
erkannte
sie.
Sollte
es
dieser
Barde
tatsächlich
geschafft
haben,
ihr
die
gute
Laune
zu
nehmen.
"Könnt
oder
wollt
ihr
mir
nicht
antworten!" Ihre Stimme klang eiskalt und scharf.
"Pah!" erwiderte der beleidigte Barde. "Soll ich jetzt auch noch danke schön sagen, oder was?"
"Sicherlich,
ich
war
doch
nett
zu
euch!"
erwiderte
Karin,
die
sich
keiner
Schuld
bewusst
war
und
eine
würdige
Haltung
annahm.
"Zum
guten
Ton
der
Etikette
gehört
es,
dass
man
einen
Gruß
erwidert.
Ihr
befindet
Euch
hier
in
keiner
Schenke,
sondern auf der Burg des Drachenmeisters, dem Meister über alle Drachen, dem Meister über dieses Lied, dem Meister..."
"Dann
gehört
es
auch
zum
guten
Ton,
dass
man
beleidigt
wird?"
warf
Rouvasch
ein,
dem
dieser
Monolog
zu
lang
wurde.
"Es
gehört
nicht
zur
Etikette,
dass
man
eine
Person
unterbricht,
sie
ungehobelter
Barde...",
dann
hielt
Karin
kurz
inne,
"wie
beleidigt? Wer hat Euch beleidigt, Barde Rouvarsch!"
"Na,
ihr!"
murmelte
der
Barde
zähneknirschend,
"Unentwegt
nennt
ihr
mich
ARSCH!
Ich
heiße
Rouvasch...
mit
asch
wie
Asche am Ende!"
"Oh?"
mit
einem
Mal
wich
der
Lady
das
Blut
aus
dem
Gesicht.
Sie
hatte
unbeabsichtigt
den
Barden
zutiefst
beleidigt,
nicht
nur
einmal.
Ihr
Blut
schoss
zurück
in
ihren
Kopf,
nur
für
ihren
zarten
Körper
war
dies
in
diesem
Moment
zuviel.
Eine
Schwärze
legte
sich
über
ihre
Augen
und
sie
verlor
das
Bewusstsein,
hätte
Sir
Wilkens
in
diesem
Moment
nicht
sein
Versteck
verlassen
und
hätte
sie
aufgefangen,
sie
wäre
unsanft
zu
Boden
gegangen.
"Warum
hast
Du
sie
nicht
aufgefangen,
Rouvasch?" herrschte Wilkens den unglücklichen Barden an.
"Ich?
Sie
auffangen?
Warum?
Das
ist
ihre
Masche,
aber
nicht
mit
mir.
Erst
beleidigt
sie
einen,
dann
täuscht
sie
eine
Ohnmacht
vor
und
wenn
sie
die
Augen
aufmacht,
sagt
sie
bestimmt
Oh,
mein
Retter!
Wie
kann
ich
Euch
dafür
danken!
Und
dann
hat
sie
einen
soweit
und...
na
ja,
den
Rest
wirst
Du
ja
jetzt
am
eigenen
Leib
erfahren.
Ich
sage
doch,
hier
geht
alles
drunter und drüber... ich werde den Drachenmeister darüber informieren! Vielleicht weiß der einen Rat!"
Takina
war
inzwischen
ebenfalls
aus
der
Vase
gestiegen
und
warf
den
beiden
einen
fragenden
Blick
zu.
"Habe
ich
was
verpasst?"
"Och, Lady Karin wäre beinahe zu Boden gegangen..." begann Sir Wilkens in einem strafenden Tonfall.
"Aber
unser
Sir
Wilkens
hat
sich
ja
noch
rechtzeitig
aufgefangen.
Was
für
ein
Mann
du
doch
bist,
ein
richtiger
Teufelskerl!
Pah!" fügte Rouvasch sarkastisch hinzu bevor er mit stetem Schritte weiterging. "Ich falle auf so eine Masche nicht herein!"
Takina
und
Wilkens
sahen
dem
grummelnden
Barden
nachdenklich
hinterher.
Da
öffnete
Lady
Karin
auch
schon
wieder
die
Augen
und
sah
in
das
heldenhafte,
von
zahlreichen
Narben
gezeichnete,
Gesicht
von
Sir
Wilkens.
"Oh,
mein
Retter!
Wie
kann
ich Euch dafür danken!" gurrte sie mit einer schwachen, aber dankbaren Stimme.
Sir
Wilkens
Blick
ging
noch
einmal
zum
Barden,
der
schon
reichlich
entfernt
war
"Takina,
ich
fürchte
der
Barde
hat
recht!"
und dann dachte er mit lüsternden Gedanken, hoffentlich.
Kapitel 4
Mit
einem
genüsslichen
Gesichtsausdruck
lag
Yerho
in
seiner
ursprünglichen
Gestalt,
weit
ab
vom
mittäglichen
Treiben,
an
einer
schwerzugänglichen
Stelle
und
ließ
sich
die
Sonne
auf
den
Bauch
scheinen.
Er
hasste
es
seine
Gestalt
zu
wandeln,
nur
um
unter
den
Menschen
und
menschenähnlichen
Wesen
nicht
aufzufallen.
Da
lag
er
doch
lieber
an
diesem,
seinen
geheimen
Ort,
hatte
die
Augen
geschlossen
und
dachte
an
gar
nichts.
Bis
zu
dem
Moment,
als
man
ihm
die
Sonne
nahm.
Wolken
hatte
er
die
ganze
Zeit
nicht
ausmachen
können,
sollte
er
nun
wirklich
die
Augen
öffnen
und
nachschauen,
wer
ihm
da
den
Schatten
brachte.
Ein
lauter
Aufschrei
des
Entsetzens,
gefolgt
von
einem
"Ach,
du
bist
es
Yerho.
Ich
dachte
schon,
du
wärst
ein
Troll
von
gestern..."
brachte
ihm
die
Gewissheit,
dass
nun
mit
der
Ruhe
Schluss
war.
Was
suchte
der
Barde
ausgerechnet
um
diese
Tageszeit
hier,
dies
war
sein
Platz
und
er
wollte
nichts
haben,
außer
seiner
Ruhe.
"Was
machst
Du
hier,
Rouvasch?
Dies
ist
doch
bestimmt
nicht
der
Ort,
an
dem
ein
Barde
ein
Lied
bringen
will,
oder?"
meinte
er
mir
müßiger
Stimme
und
sah
es überhaupt nicht ein, sich zu erheben oder die Augen zu öffnen!
"Ich muss zum Drachenmeister, das ist der Grund warum ich mich hier aufhalte, es ist der einzige Weg zu ihm!"
"Öhem,
Rouvasch?
Warum
gehst
Du
hier
lang
und
nimmst
nicht
den
direkten
Weg
zu
ihm,
musst
Du
dich
jetzt
hier
als
Bergsteiger beweisen?"
"Nein,
ich
wollte
ja
auch
den
direkten
Weg
gehen,
da
waren
aber
Wachen,
die
haben
mich
nicht
durchgelassen!
Deswegen
bin ich jetzt hier?"
"Wie?
Seit
wann
lassen
die
Wachen
keinen
mehr
zum
Drachenmeister..."
für
einen
Moment
war
selbst
Yerho
ein
wenig
verwundert.
"Ich
sage
doch,
hier
in
der
Burg
stimmt
was
nicht.
Langsam
aber
sicher
greift
es
auf
alle
über,
die
Ladys
sind
schon
alle
daran erkrankt?"
Nun
war
es
Yerho
doch
zu
seltsam
geworden,
er
öffnete
seine
schlitzartigen
Augen
einen
Spalt
und
musterte
den
Barden
flüchtig.
Dies
war
nicht
der
Barde,
den
er
sonst
kannte.
Diese
Person
war
eine
Gestalt,
deren
Haare
zersaust
an
ihm
herabhingen,
dessen
Haut
rot
schimmerte
und
deren
Atem
schnell
und
flach
ging.
"Hast
Du
vielleicht
noch
ein
anderes
Problem,
Rouvasch?
Nachdem
wir
beide
einst
gemeinsam
den
Feuerbällen
ausgewichen
sind,
wollten
wir
doch
immer
zu
einander offen sein, oder?"
Rouvasch,
der
gerade
einen
kleinen
Felsen
erklommen
hatte
schaute
auf
Yerho
herab.
"Wenn
man
den
ganzen
Tag
hier
nur
faul
rumliegt,
ist
es
klar,
dass
man
von
nichts
mitbekommt.
Wahrscheinlich
hast
Du
den
Angriff
der
Trolle
gestern
auch
nicht
registriert?"
"Trolle?
Hier?"
Yerho
schaffte
nicht
mehr
als
ein
müdes
Grinsen,
"
Ach
deswegen
kam
hier
gestern
ein
wenig
Hektik
auf...
ich
dachte schon, du singst wieder!"
"Danke!
So
einen
netter
Spruch
hat
mir
gerade
noch
gefehlt,
ausgerechnet
von
Dir
Yerho...
Hör
zu,
die
Ladys
hier
auf
der
Burg haben nur noch eins im Sinn..."
"Und... mach es nicht so spannend. Sie üben das Bogenschießen und haben Dich zur Zielscheibe ernannt?"
"Fast! Nein, sämtliche Ladies wollen Sex mit mir..., so nun ist es raus!"
"Rouvasch,
du
spinnst..."
weiter
kam
Yerho
nicht,
dieser
Gedanke
brachte
ihn
unweigerlich
zum
Lachen.
Rouvasch,
als
Objekt der Begierde. Nein, da konnte er beim besten Willen nicht ernst bleiben!
"Da
schau
doch!
Nun
kommen
sogar
schon
die
Frauen
hierhin,
pass
nur
auf,
sie
wird
auch
dich
gleich
bezirzen..."
schrie
Rouvasch entsetzt auf und deutete auf eine Gestalt, die unbekümmert auf die beiden zuhielt.
"Wen
meinst
du?"
für
Yerho
war
es
nicht
gerade
einfach
wieder
ernst
zu
werden,
trotzdem
versuchte
er
es.
Mit
einem
lauten
Seufzer erhob er sich endlich und schaute in die Richtung, in die der Barde deutete. "Da kommt Kassandra, und?"
"Herrje, Yerho! Was ist Kassandra? Ein Mann?"
"Nö!" erkannte Yerho und fügte trocken hinzu, "ich will es doch nicht hoffen!"
"Und was will sie hier wohl an diesem verborgenen Ort? Yerho, wach auf!"
"Kassandra
kommt
jeden
Tag
hierhin
und
setzt
sich
in
einiger
Entfernung
hin,
um
sich
auch
zu
sonnen.
Wir
beiden
stören
uns
nicht..."
dabei
warf
er
einen
strafenden
Blick
zum
Barden,
"und
lassen
es
uns
gut
gehen.
Außerdem
ist
Kassandra
gerade mal der Pubertät entwachsen!"
"Schlimm
genug,
dass
sie
nun
versucht,
sich
an
dich
heranzumachen.
Lauf
weg,
Yerho.
Flieh,
bevor
es
zu
spät
ist."
Rouvasch
hatte
nun
doch
bereits
die
Strecke
bis
zum
hochgelegenen
Fenster
erreicht,
noch
immer
kam
Kassandra
näher
und
näher.
Warum
lief
dieser
Wandler
Yerho
nicht
weg,
warum
wollte
partout
niemand
auf
ihn
hören.
"Dann
eben
nicht!"
murmelte
Rouvasch in seinen nicht vorhandenen Bart und stieg in das Fenster hinein.
Yerho schaute dem Barden sprachlos hinterher.
"Hallo Yerho, was machen die Geschäfte?" begrüßte ihn die freundliche Stimme Kassandras.
Yerhos
Blick
traf
die
junge
Frau
hart,
doch
dann
wurde
er
wieder
sanft.
Nein,
Kassandra
benahm
sich
wie
eh
und
je,
sie
war
absolut
normal.
"Meinen
Geschäften
geht
es
gut"
murmelte
Yerho
und
lächelte
Kassandra
dabei
an,
"nur
ich
fürchte
jemand
anders hat ein ganz schön großes Problem!" Fragend schaute er zum Fenster hinauf, sollte er oder sollte er nicht...
"Hast Du vielleicht Lust mit mir darüber zu reden?" bot Kassandra hilfsbereit an und schenkte Yerho ein strahlendes Lächeln.
Zu strahlend für Yerhos Geschmack, ein wenig zu strahlend.
"Lass
mal,
Kassandra,
lass
mal!
Nicht
jetzt..."
eigentlich
wollte
er
ihr
sein
Unbehagen
gar
nicht
zeigen,
was
wäre
wenn
Rouvasch
doch
Recht
hätte.
"Warte,
Rouvasch!
Warte
auf
mich..."
Mit
kräftigen
Zügen
schob
sich
sein
Körper
behände
die
Steinwand
hinauf.
Für
den
gleichen
Weg,
den
Rouvasch
in
zehn
Minuten
zurückgelegt
hatte,
hatte
er
gerade
mal
eine
Minute
gebraucht.
Kassandra
schaute
Yerho
mit
offenem
Mund
zu.
"Wenn
ich
mal
heiraten
sollte,
dann
bestimmt
keinen
Wandler...
der
geht
fremd, ohne das ich was merke!"
Kapitel 5
Wie
ein
wilder,
hungriger
Löwe
lief
Tressina
in
ihrem
Gemach
auf
und
ab,
der
gestrige
Kampf
mit
den
Trollen
hatte
ihr
Verlangen
zwar
unterdrückt,
aber
nun
war
es
wieder
da...
stärker
als
zuvor.
Was
sie
brauchte
war
Ablenkung,
eine
gute
Ablenkung...
War
da
was
gewesen?
Ein
erneuter
Warnruf?
Sie
horchte
angestrengt
in
den
Raum
hinein.
Nein,
ein
Alarm
war
es nicht, dafür waren die Stimmen zu leise, aber was sie redeten erregte ihr Interesse.
"Sir
Wilkens,
ihr
und
Eure
starken
Arme,
wenn
ihr
nicht
gewesen
wärt.
Mein
zerbrechlicher
Körper
hätte
bestimmt
Schaden
genommen. Nehmt dies zum Dank..."
Es folgte ein schmatzendes Geräusch, gefolgt von einem hohen, quengelnden "und was ist mit mir?"
Tressina,
die
schon
neugierig
die
Tür
öffnen
wollte,
hielt
inne.
Was
das
nicht
die
Stimme
von
diesem
kleinen,
grünen
Goblin
gewesen? Der unaufhörlich und vor allem ungefragt seine Kommentare abgeben musste!
"Takina, merkst du nicht, dass du störst? Die Lady möchte mit mir..."
Mmh, war das nicht die dunkle, sonore und entnervte Stimme von Sir Wilkens. Aber diese Frau...
"Nun streitet doch nicht, ihr Herren..." versuchte die weibliche Stimme sanft zu schlichten.
Ja richtig, das war die Stimme der Lady Karin! Was suchte dieses ungleiche Trio nur vor ihrer Tür?
"Du nerviger, kleiner Kobold. ICH habe Lady Karin gerettet, nicht DU! Nun verschwinde endlich..."
"Ich bin ein Goblin, kein Kobold! Gobliiiiiin!"
"Edle Herren..." doch da wurde ihre dünne Stimme von Sir Wilkens Organ übertönt.
"Kobolde sind grün, ich kenne keine grünen Goblins, denn die sind in der Regel fleischfarben, wie wir Menschen!"
"Wir Gobbos sind aber GRÜN..." "Hallo..." kämpfte Karins Stimme schwach gegen die Streithähne an, doch vergeblich.
Der
Gobbo
und
der
Ritter
gifteten
sich
gegenseitig
an
und
wurden
immer
lauter.
Schließlich
sogar
so
laut,
dass
Tressina
sich
beim Zuhören nicht mehr konzentrieren musste. Das Streitgespräch war auch so sehr gut zu verstehen.
"Kobold! Du grüner KOBOLD!"
"Pah, pockiges Narbengesicht!"
"Ich habe keine Pocken!"
"Doch!"
"Nein!"
Tressina
konnte
es
nicht
länger
hinter
der
geschlossenen
Tür
aushalten,
ob
der
Goblin
sie
nun
nervte
oder
nicht.
Dieses
Schauspiel
wollte
sie
sich
nicht
entgehen
lassen,
vielleicht
würden
die
beiden
sich
ja
auch
die
Schädel
einschlagen.
Sie
öffnete leise die Tür. "Wer gewinnt?" meinte sie mit lauter Stimme und einer grinsenden Miene.
Wilkens und Takina hielten für einen Moment in ihrem Wortgefecht inne.
"Die Dame Eures Herzen ist gegangen, Sir Wilkens... ihr war es wohl zu dumm, euch streiten zu hören!"
"Was?"
Sir
Wilkens
schaute
sich
verwirrt
um.
Lady
Karin
war
tatsächlich
gegangen.
"Aber...
aber...
und
schuld
bist
du,
du
grüner Kobold!"
"Nenn mich noch einmal Kobold!" giftete der Goblin und fletschte seine gelben, belegten Zähne.
Wilkens
ging
tatsächlich
einen
Schritt
zurück,
doch
nicht
aus
Angst,
es
war
der
ekelerregende
Mundgeruch,
der
vom
Goblin
ausging.
Wilkens
Blick
fiel
wieder
auf
Tressina.
"Wer
seid
ihr
eigentlich?
Ich
kenne
euch
überhaupt
nicht!
Ihr
habt
gestern
zwar an meiner Seite gekämpft und habt mir euren Namen verraten, aber seid wann lebt ihr auf dieser Burg!"
"Och!" erwiderte Tressina und blieb Wilkens eine Antwort schuldig.
Takina
fühlte
sich
in
diesem
Moment
wieder
einmal
total
unbeachtet,
wütend
hüpfte
er
auf
und
ab
und
fluchte,
"Ich
werde
jetzt meinen besten Freund holen und der wird es Dir zeigen!"
"Ja,
geh
Du
nur...
du
grünes
Hüpfgemüse...."
grinste
Wilkens
müde.
"Ich
werde
mich
mit
Tressina
derweil
unterhalten
und
auf dich und Deinen Freund warten. Bin mal gespannt, wie Deine Freunde aussehen! Hast Du überhaupt Freunde?"
"Warte es nur ab, warte es nur ab!" tobte der grüne Goblin und ging eiligen Schrittes davon.
"Und wir? Was machen wir? Wollen wir uns wirklich unterhalten?" säuselte Tressina mit einem gekonnten Augenaufschlag.
Sir
Wilkens
musste
trocken
schlucken,
obwohl
die
Frau
rothaarig,
grünäugig
und
sommersprossig
war,
strahlte
sie
doch
einen gewissen Reiz auf ihn aus. "Hmmm...." murmelte er, bevor er sich bereitwillig in ihr Zimmer ziehen ließ.
Takina
war
mehr
als
nur
wütend,
er
war
stinksauer.
Für
eine
Frau
hatte
ihn
sein
Freund
und
Zechkumpan
Wilkens
lächerlich
gemacht.
Nun
gut,
er
war
zwar
klein
und
aufgrund
seiner
Späße
auch
nicht
immer
ganz
ernst
genommen,
doch
Wilkens,
dieser
Hund,
war
diesmal
zu
weit
gegangen.
Niemand,
nein
wirklich
niemand
nannte
ihn
einen
Kobold.
Selbst
den
Barden
hatte
er
eine
anonyme
Nachricht
zukommen
lassen,
dass
er
dies
künftig
sein
lassen
sollte,
denn
sonst
würde
er
mit
seinen
Freunden
zurückkommen
und
dann
würde
es
für
ihn
(sowohl
für
Wilkens
als
auch
den
Barden)
sehr
schmerzhaft
werden.
Ja,
genau!
Er
würde
jetzt
seine
Freunde...
Moment
mal,
Wilkens
und
der
Barde
waren
seine
Freunde
hier
auf
der
Burg.
Nun
hatte
er
wahrlich
ein
Problem,
das
sich
aber
auch
lösen
lassen
würde.
Nur
wie?
Glücklicherweise
kam
in
diesem
Moment
ein
finster
dreinblickender
Ritter
in
einer
dunklen,
schweren
Rüstung
entgegen.
Wer
eine
solche
Rüstung
schleppen
konnte,
hatte sicherlich auch Dynamit in den Fäusten. "Hallo!" grüßte Takina den dunklen Ritter.
"Was
heißt
hier
HALLO?
Auch
wenn
ich
nur
der
101.
Ritter
in
diesem
ehrenwerten
Bund
bin,
so
darf
ich
doch
bitten,
dass
man
mich
zumindest
auch
mit
Seit
gegrüßt,
werter
Ritter
Dtk
anspricht,
erst
recht
wenn
es
Dienstburschen
sind,
noch
dazu
grüne Kobolde!"
"Ich
bin
kein
KOBOLD!"
entgegnete
Takina
schroff,
"und
außerdem
bin
kein
Diens...",
in
diesen
Moment
kam
ihm
eine
Idee,
wie
er
Wilkens
es
heimzahlen
konnte,
"ich
meine,
Euch
grüßt
der
Dienstbote
von
Sir
Matthias
Wilkens.
Er
lässt
euch
ausrichten,
dass
ihr
die
schiefste
Nase
auf
der
Burg
habt...!"
Der
Gobbo
musste
sich
fest
auf
die
Zunge
beißen,
um
nicht
laut
loszulachen.
"So?
Ich
habe
eine
schiefe
Nase?
Dies
meint
Euer
Sir
Wilkens?
Dann
bringt
mich
mal
zu
Eurem
Sir
Wilkens,
ich
will
ihm
mal
eine richtige schiefe Nase präsentieren... und zwar seine eigene!"
Bingo!
jubelte
der
Kobold
innerlich
vor
Freude,
auf
Anhieb
hatte
sein
Plan
geklappt!
Nun
würde
Wilkens
nicht
nur
Pocken
und
Narben im Gesicht haben, nein, auch eine schiefe Nase würde sich hinzugesellen!"
Kapitel 6
Es
roch
nach
Ärger,
gewaltigen
Ärger.
Der
edle
Ritter
Sir
Thomas,
der
eine
Gruppe
der
stärksten
Orks
um
sich
gescharrt
hatte,
schaute
von
seinem
Wachturm
aus
in
die
unendlich
scheinende
Steppe.
Ein
weiterer
Angriff
der
Trolle
stand
bevor.
Es
war
in
den
letzten
24
Stunden
einfach
zu
ruhig
gewesen,
als
dass
nicht
passieren
würde.
Es
schien
ihm
wie
die
Ruhe
vor
Sturm,
gerade
jetzt
wo
sich
ein
paar
Kumuluswolken
vor
die
Sonne
schoben
und
das
Land
erneut
düster
wirken
ließen,
war
er
sich
sehr
sicher,
dass
es
bald
wieder
losgehen
würde.
Nur
würden
die
Trolle
alleine
kommen?
Er
warf
einen
kurzen
Blick
zurück
in
das
Burginnere,
der
Markt
war
noch
im
Gange.
Hier
und
dort
war
ein
Lachen
zu
hören
oder
ein
kurzes
Wortgefecht
zwischen
einem
Händler
und
einem
Käufer.
Würden
im
Falle
eines
erneuten
Angriffs
genügend
Ritter
und
Wachen
bereitstehen,
um
die
Burg
zu
halten.
Er
blickte
wieder
zurück
auf
Steppe,
die
wie
ausgedorrt
vor
ihm
lag.
Er
wagte
einen
zweiten
Blick
ins
Innere
der
Burg,
doch
er
konnte
nicht
viele
Ritter
erkennen.
Es
war
mehr
das
gewöhnlich
Volk,
was
dort
unten
emsig
beschäftigt
war.
Wo
waren
all
die
Ritter
geblieben?
Wieder
brachte
er
seinen
Blick
in
Richtung
der
Steppe,
zuerst
sah
er
nur
einen
kleinen
schwarzen
Punkt.
Doch
dieser
Punkt
schwoll
zu
einem
schwarzen
Fleck
an,
der
sich
immer
mehr
über
die
Ebene
verteilte.
"Verdammt..."
zischte
Sir
Thomas,
die
Trolle
kamen
diesmal
nicht
alleine,
aber
wen
hatten
sie
als Verbündeten dabei...
Das
Horn
der
Wachen
blies
erneut
den
Alarm.
Der
Burghof
leerte
sich
innerhalb
weniger
Minuten,
Ritter
und
Wachen
eilten
herbei, doch würden sie alle ausreichen, um diesen Angriff erneut erfolgreich abschmettern zu können?
Wilkens
hatte
es
sich
gemütlich
gemacht,
er
saß
spärlich
bekleidet
auf
Tressinas
Bett
und
schaute
den
weiblichen
Ritter
erwartungsvoll an.
"Ihr seid noch nicht lange auf dieser Burg, oder?"
Tressina grinste Wilkens mit einem verführerischen Lächeln an, "Ich wäre euch schon früher aufgefallen, nicht wahr?"
Wilkens
nickte
zustimmend
und
warf
ihr
einen
gierigen
Blick
zu,
dass
was
sie
jetzt
noch
trug,
konnte
man
so
gerade
eben
noch als ein halbdurchsichtiges Nichts bezeichnen.
Mit
einer
geradezu
elfenhaften
Leichtfüßigkeit
erhob
sich
Tressina
nochmals
und
schwebte
zu
ihrem
Tisch,
dabei
hatte
Wilkens sie genau in diesem Moment küssen wollen.
"Tromothaner Spätlese?" lächelte sie ihn an und warf ihm einen kecken Blick zu.
Diese
Frau
schaffte
es
wirklich,
ihn
schmoren
zu
lassen.
Seit
bereits
einer
halben
Stunde
saß
er
nun
mit
ihr
auf
dem
Bett
und
es
war
noch
nichts
geschehen,
immer
wieder
hatte
sie
es
geschafft
das
Zusammentreffen
der
beiden
Geschlechter
hinauszuzögern.
"Wie?
Tromothaner
Spätlese?"
murmelte
Wilkens
mit
verträumtem
Gesicht,
er
war
gedanklich
schon
einige
Schritte weiter.
"Rotwein?"
flötete
sie
mit
einer
honigsüßen
Stimme,
doch
ohne
eine
Antwort
abzuwarten
füllte
sie
schon
zwei
der
reich
verzierten
Bouquets
mit
der
edlen
Flüssigkeit.
"Ich
stamme
aus
Tromothan!"
verriet
sie
ihm
und
nahm
einen
kräftigen
Schluck Rotwein. Sicherlich kennt ihr Rouvard Lautenschmied..."
"Lautenschmied...Mmh,
den
Namen
habe
ich
schon
einmal
gehört!"
erwiderte
Wilkens
mit
einem
verklärten
Gesichtsausdruck, er war gedanklich bereits beim Paarungsakt.
"Ihr
habt
hier
auf
der
Feste
einen
Barden,
Rouvasch
heißt
er.
Eigentlich
sollte
Rouvard
hier
ein
Zimmer
bekommen,
doch
er
fühlte
sich
hier
nicht
wohl
und
hat
deshalb
seinen
Neffen
hierhin
geschickt.
Kann
es
vielleicht
sein,
dass
Euch
dies
nicht
interessiert... ihr schaut so seltsam!"
"Ähm,
nein!"
Wilkens
musste
sich
räuspern
und
schaute
Tressina
mit
einem
treuen
Augenaufschlag
an.
"Natürlich
interessiert
es
mich..."
Sie
hatte
ihn
unsanft
aus
seiner
Träumerei
herausgeholt
und
nun
wusste
er
überhaupt
nicht
mehr,
wovon
sie
eigentlich sprach.
"Ich
bin
ein
Enkel
von
Rouvard
Lautenschmied!"
Sie
kehrte
zu
Wilkens
zurück
und
reichte
ihm
den
Weinkelch.
"Prost,
auf
uns!"
"Ja!"
stimmte
Wilkens
zu
und
nahm
einen
kräftigen
Schluck.
"Ich
muss
dir
was
gestehen,
Tressina..."
begann
er
mit
einer
besonders tiefen Stimme zu sagen. "Wenn ich dich so sehe, dann schlägt mein Herz..."
"ALARM! ALARM! ALARM! TROLLE UND MORASTWESEN GREIFEN AN! ALARM" gellte es durch den Raum.
"Och,
Nö..."
Wilkens
war
überhaupt
nicht
darauf
erpicht,
diese
doch
so
richtig
schöne
Situation
zu
verlassen.
Umso
erstaunter war er, als er Tressina aufspringen und ihre Rüstung schlüpfen sah.
"Aber, aber..." entfuhr es ihm.
"Wer zuerst fünf Köpfe hat, gewinnt!" lachte Tressina mit freudiger Erregung und warf Wilkens seine Rüstungsteile zu.
"Och Nö!" wiederholte Wilkens störrisch und schaute enttäuscht auf seinen schweren Kettenpanzer.
Rouvasch
und
Yerho
schlichen
durch
den
Gang,
der
zum
Privatgemach
des
Drachenmeisters
führten.
Glücklichweise
patrouillierten hier keine Wachen, dennoch waren beide bemüht keine Geräusche zu verursachen.
Endlich standen sie vor der geschlossenen Tür des Drachenmeisters.
"Und jetzt?" fragte Yerho. "Du wirst klopfen, oder?"
"Sicher werde ich klopfen, was sollte ich denn sonst machen?"
"Du könntest sie auch einfach aufmachen, oder es zumindest versuchen!"
"Oh, Yerho. Ich bin Barde und nicht lebens..."
"
ALARM!
ALARM!
ALARM!
TROLLE
UND
MORASTWESEN
GREIFEN
AN!
ALARM"
echote
es
durch
die
Gänge.
Noch
bevor
Rouvasch
an
die
Tür
klopfen
konnte,
wurde
diese
von
innen
her
aufgeschlagen
und
ein
wütender
Drachenmeister
stürzte
an
ihnen
vorbei.
Er
war
so
in
Rage,
dass
er
seine
beiden
Gäste
gar
nicht
bemerkte.
Er
rauschte
die
Gänge
entlang
und
rief
wütend "Schweinerei! Gerade jetzt!"
"Gehen
wir!"
meinte
Yerho
und
machte
auf
der
Stelle
kehrt.
Rouvasch
riskierte
einen
kleinen
Blick
in
das
Schlafgemach
des
Drachenmeisters,
es
waren
zwar
keine
Anzeichen
zu
sehen,
doch
er
spürte
es
geradezu,
der
Drachenmeister
war
bei
einer
reizvollen
Tätigkeit
gestört
worden.
Er
war
sich
sicher,
dass
auch
hier
der
Virus
bereits
zugeschlagen
hatte.
"Ich
sage
nur,
Sittenverfall!" murmelte er leise vor sich hin, dann folgte er Yerho, der dem Alarmruf ebenfalls folgte.
Takina
war
mit
Dtk
nicht
weit
gekommen.
Immer
wieder
hatte
der
Ritter
angehalten
und
aufgebracht
nach
Sir
Wilkens
Worten gefragt. Der Gobbo hatte daraufhin die Nachricht wiederholt, wobei er das Wort schief besonders betonte.
Der
mächtige
Ritter
schäumte
regelrecht
vor
Wut,
wieder
lief
er
fünf
Schritte
eilig
weiter,
nur
um
wieder
anzuhalten
und
dem
grünen Kobold, für ihn war es ein Kobold, erneut die Frage zu stellen.
Takina seufzte, wiederholte nochmals den Satz und war sich sicher, dass sie so niemals zum Ziel kommen würden.
"Wie lautete die Botschaft von Sir Wilkens nochmals?"
Takina
hatte
den
Mund
bereits
geöffnet,
da
schallte
es
von
allen
Seiten.
"ALARM!
ALARM!
ALARM!
TROLLE
UND
MORASTWESEN GREIFEN AN! ALARM"
"Hurra!"
schrie
der
Gobbo
voller
Elan
und
ließ
den
zornigen,
nun
aber
doch
verdutzt
schauenden
Dtk
einfach
stehen.
Dieser
Wilkens
würde
ihm
nicht
davonrennen,
auch
wenn
er
dem
Alarmruf
folgen
würde,
nicht.
Auf
diese
Weise
würde
er
sogar
noch aufgewärmt Wilkens gegenüber treten und seine Nase zu Brei schlagen können.
Sir
Thomas
atmete
sichtlich
auf.
Wie
aus
dem
Nichts
waren
von
allen
Seiten
Wachen
und
Ritter
erschienen,
die
wohl
nur
auf
das
nächste
Alarmzeichen
gewartet
hatten.
"So
werden
wir
siegen!"
grinste
er
zufrieden
und
der
Orkanführer
neben
ihm,
grunzte zustimmend.
Das
tobende
Angriffsgeschrei
der
Trolle
und
Morastwesen
wurde
von
einem
unbeschreiblichen,
stinkenden
Geruch
begleitet,
der
so
manchem
unerfahrenen
Kämpfer
Übelkeit
bescherte.
Doch
die
Verteidiger
der
Feste
waren
an
diesem
Geruch
bereits
gewöhnt
und
wichen
keinen
Schritt
zurück,
als
die
übermannsgroßen
Trolle
die
Wehrmauer
erklommen
und
mit
ihren
scharfen Klauen auf die Ritter und Wachen einschlugen.
Es
entbrannte
ein
harter
Kampf,
blitzende
Schwerter
glänzten
auf,
Blut
spritze
in
hohen
Bögen
durch
die
Luft,
Todesschreie
mischten sich mit triumphierenden Geheule und für einen Moment zweifelte Sir Thomas doch an einem Sieg.
Die
Mauern
waren
zwar
sehr
gut
besetzt
gewesen,
doch
die
Übermacht
der
Trolle
in
Verbindung
mit
den
Morastwesen
war
erdrückend.
Auch
wenn
auf
10
Trolle
eine
Wache
kam,
so
war
die
Übermacht
erschreckend!
Warum
handelte
Reigam
nicht,
wo
war
der
Drachenmeister.
Das
Wort
Panik
hatte
Sir
Thomas
aus
seinem
Wortschatz
gestrichen,
doch
die
Situation
wurde
immer
bedenklicher.
Zumal
der
Zustrom
an
neuen,
frischen
Trollen
und
Morastwesen
nicht
abebben
wollte.
"Verdammt"
stieß
er
aus
und
schob
sein
Schwert
tief
in
einem
heranstürmenden
Troll,
der
nur
noch,
in
einem
letzten
Atemzug,
sachte
an
seiner
Rüstung
kratzte.
Seine
freie
Hand
griff
nach
einer
lodernden
Fackel
und
setzte
den
Torso
des
gestorbenen
Trolls
in
Brand.
Mit
einer
genüsslichen
Bewegung
ließ
er
ihn
von
der
Mauer
fallen
und
stellte
mit
zufriedener
Miene
fest,
dass
weitere
Trolle
Feuer
gefangen
hatten.
Trotzdem
waren
es
viele,
zu
viele...
wie
lange
würden
die
Kräfte
seiner
Männer
und
der
Ritter
noch ausreichen, wie lange nur, wie lange.
Ein
harter
Luftzug
streifte
ihn
plötzlich..
Unerwartet
und
heftig,
so
heftig,
dass
er
beinahe
selbst
vom
Wehrgang
hinunter
in
den
brennenden
Trollentross
gestürzt
wäre.
Ihm
lief
ein
kurzer
kalter
Schauer
über
den
Rücken.
Da
wurde
er
schon
von
einem
weiteren
Luftzug
beinahe
umgerissen,
"Woher..
zum
Teufel..."
begann
er
zu
fluchen
und
starrte
zornesrot
nach
oben,
direkt
auf
einen
goldenen,
geschuppten
Körper.
"Endlich...",
stieß
er
erleichtert
aus.
Sie
griffen
an,
die
Drachenritter
angeführt vom Drachenmeister führten einen Gegenangriff durch.
Es
war
ein
erhabender
Moment
für
Sir
Thomas
zum
ersten
Mal
unter
der
Armada
der
Drachenritterelite
stehen
zu
dürfen.
"Gebt
es
ihnen
Männer,
die
Verstärkung
ist
gekommen!"
schrie
er
seinen
tapfer
kämpfenden
Orks
zu
und
trieb
sein
Schwert
in weitere heranstürmende Trolle.
Die
Schlacht
war
vorüber,
hier
und
dort
loderten
noch
einige
Trollkörper,
doch
die
Belegschaft
der
Burg
machte
sich
eifrig
daran
die
Verletzten
zu
bergen,
zu
versorgen
und
die
Leichen
der
gefallenen
Wächter
zu
begraben.
Wie
durch
ein
Wunder
war
keiner
der
Ritter
gefallen,
viele
lagen
zwar
mit
schweren
Verletzungen
auf
Tragen,
doch
um
diese
kümmerten
sich
bereits die heilkundigen Ladys und Kleriker.
"Und
ich
sage
Euch,
die
Trolle
hatten
geplant
Euch
Ladies
moralisch
zu
vergiften.
Nur
es
hatte
nicht
hingehauen,
da
ich
diesen
Plan
durchschaut
hatte!
Aua...
mein
Kopf..."
Rouvasch
hielt
sich
einen
Kopf,
der
gerade
von
Lady
Karin
bandagiert
wurde.
"Wenn
ihr
meint...
seht
nur,
ich
verbinde
Eure
Wunden,
nette
Beule
übrigens,
und
mach
Euch
keinen
unsittlichen
Antrag,
oder!"
"Aua!"
schrie
der
Barde
vor
Schmerzen
laut
auf,
"Ja,
ihr
seid
jetzt
wieder
alle
normal.
Ich
sehe
doch
wie
aufopfernd
ihr
Euch
um alle Verletzten kümmert! Obwohl, es geht schon wieder was um. Etwas Neues, Lauerndes!"
"Wie
kommt
ihr
denn
darauf?"
entgegnete
Karin,
die
ihren
Kräuterverband
kritisch
betrachtete
und
noch
einmal
fest
nachzog.
"AUAAAA!!"
gellte
der
Schrei
des
Barden
durch
die
Krankenlagerstätte,
"Wie
sonst
erklärt
ihr
Euch
den
Zwischenfall?
Wüsstet
Ihr
einen
Grund
warum
Sir
Wilkens
Nase
nun
noch
schiefer
als
schief
ist?"
Darauf
wusste
Lady
Karin
auch
keine
Antwort,
sie
zuckte
nur
hilflos
mit
den
Schultern,
während
drei
Tragen
weiter,
ein
vollständig
bandagierter
Gobbo
sich diebisch freute.
Verführt
ENDE